Beim praktischen Üben, ganz gleich in welcher der Yoga-Disziplinen, spielt die Regelmäßigkeit eine übergeordnete Rolle. Sich täglich auf der Matte oder dem Sitzkissen einzufinden und sich mit sich selbst zu verbinden – egal wie lange, wie intensiv oder mit welchem Ergebnis – diese Praxis nennt sich anusthāna oder sādhana. Die Regelmäßigkeit erfordert Hingabe und verlangt uns im Alltag einige Umstellungen ab. Denn Yoga ist unabhängig vom Zeitgeist und funktioniert seit Tausenden von Jahren gleich. Das Leben mit Yoga funktioniert anders als das Leben davor – und niemand, den ich kenne, würde freiwillig sein altes Leben zurück haben wollen.
Meine Yogalehrer-Ausbildung machte ich ursprünglich nur, um tiefer in die Materie einzutauchen. Doch alles kam anders und so habe ich die letzten 5 Jahre durchgängig unterrichtet, davon 3 Jahre in der eigenen Shala, stets mit Leib und Seele. Das war zu jeder Zeit lehrreich, doch nicht immer einfach. Meine eigene Praxis kam oft viel zu kurz und die meiste Zeit übte ich allein. In den letzten Jahren wurden meine Aufenthalte in Mysore zur wichtigen Kraftquelle. Doch ein Monat im Jahr ist nicht viel und in diesem Jahr entfällt selbst das.
Die Achterbahnfahrt des letzten Jahres hat uns alle viel Energie gekostet. Die Schule schließen, online unterrichten, wieder öffnen, Hygiene- und Sicherheitsregeln, wieder schließen, wieder online unterrichten – eine Menge von der mit Yoga verbundenen Leichtigkeit ist auf der Strecke geblieben und wir haben über das Jahr aus den verschiedensten Gründen viele – auch langjährige – Schüler*innen verloren.
Aus diesen Gründen habe ich mich entschlossen, mir eine längere Auszeit zu nehmen und Tristhāna bis auf Weiteres ruhen zu lassen. Das soll vorerst für ein Jahr sein, ohne konkrete Pläne für die Zeit danach. Bis Ende Februar läuft der Online Unterricht noch weiter. Danach werden alle bestehenden Verträge beendet, es ist also keine Kündigung notwendig.
Mit diesem Schritt tue ich mich nicht leicht. So viel Arbeit steckt in der Schule, so viele schöne Momente und tolle Begegnungen haben dort stattgefunden. Und viele der wertvollen Kontakte werden bestehen bleiben und sicher gibt es ein Wiedersehen – wo und in welcher Konstellation auch immer.
Wer eine Alternative sucht, ist bei meiner Lehrerin Inke Shenar jederzeit gut aufgehoben. Wer weiß, vielleicht sehen wir uns ja dort – denn ich bin ab jetzt auch wieder in erster Linie Schüler und darauf freue ich mich riesig.
Lass uns also die letzten gemeinsamen Wochen bei Tristhāna genießen und zuversichtlich nach vorn blicken. Ich wünsche dir ein Jahr voller guter Impulse, Entscheidungen und Fortschritte auf deinem persönlichen Weg, in welche Richtung er auch führen mag, denn:
Die einzige Konstante im Leben ist Veränderung.
Dein Andreas
Das Special dreht sich um die korrekte Aussprache des Sanskrit-Alphabets sowie die Regeln des Vedic Chanting in Theorie und Praxis.
[Im September gibt es die nächste Einstiegsmöglichkeit. Hier lernst du alle Grundlagen, um an den Mysore Klassen teilnehmen zu können.
[ ABGESAGT ]
Gezählt wird im traditionellen Count durch die halbe bzw. ganze Erste Serie. Für fortgeschrittene Übende mit regelmäßiger Praxis. [ ONLINE ]
12. Januar 2021 | Neumond
28. Januar 2021 | Vollmond
11. Februar 2021 | Neumond
26. Februar 2021 | Vollmond
Traditionell wird an Mondtagen pausiert. Wenn du an diesen Tagen trotzdem üben möchtest, sei bitte besonders achtsam.
In Anbetracht der aktuellen Situation haben wir für die Zeit des Lockdowns wieder auf einen alternativen Online Kursplan umgestellt. Der Fokus liegt auf Led Classes, es gibt dazwischen aber auch ein paar Mysore Termine.
Die Hauptsache ist, wir bleiben wir in Kontakt, können uns ab und zu am Monitor zuwinken und müssen nicht ausschließlich für uns allein üben.
Alle Online Klassen bis Ende des Jahres sind als Maßnahme zur allgemeinen Stimmungsaufhellung und Stärkung des Gemeinschaftsgefühls wieder auf Spendenbasis.
Die Termine für unsere Online Led Classes orientieren sich an dem in Mysore üblichen wöchentlichen Ablauf und finden, als Ergänzung zu deiner Selfpractice, jeweils zum
Anfang (Mo) und zum Ende (Sa) der Woche statt.
An Mondtagen und Feiertagen findet kein Unterricht statt.
Die Online Klassen finden via zoom statt.
Alle Teilnehmer*innen erscheinen im Überblick auf einem Split Screen (du kannst dich auch ausblenden), sodass ein echtes Gemeinschaftsgefühl entsteht und niemand in Isolation versauern muss.Wenn du noch nicht die ganze Serie übst, kannst entweder nach deiner letzten Āsana die Praxis abschließen oder pausieren und zur gemeinsamen, gezählten Abschluss-Sequenz mit Ūrdhva Dhanusāsana wieder einsteigen (Empfehlung).
Für Ashtanga Yoga ist niemand zu alt, zu jung, zu dick oder zu dünn, zu steif oder zu schwach. Alle, die wollen, können es üben. Denn die Praxis muss nicht perfekt sein, nicht besonders intensiv oder lang. Die Hauptsache ist, dass du regelmäßig und mit Freude übst. Dann kommt der Rest wie von allein.
Im Mysore Unterricht bestimmst du selbst das Tempo und lernst von Anfang an die Reihenfolge der Asanas auswendig. Das bedeutet, dass die Yogapraxis dir gehört und du sie überall hin mitnehmen kannst. Übst du zusätzlich zu Hause, kann das Gelernte sich noch besser setzen und verstanden werden.
Während des Unterrichts wird nicht gesprochen und es läuft keine Musik. Du hörst nur deine Atmung und bewegst dich dazu. Deine Lehrer*innen unterstüzten dich dabei, deine persönliche Yogapraxis zu kultivieren. Es ist deine Zeit um dich selbst zu erforschen – deine dynamische Meditation.
Tristhāna ist Sanskrit und bedeutet die Verbindung dreier Elemente, die zusammenstehen.
Tristhāna ist der zentrale Begriff, der die drei Grundprinzipien des Ashtanga Yoga in sich vereint: Körperhaltungen (āsana), Atemkontrolle (prānāyāma) und Blickrichtung (drsti).
Werden diese drei Elemente mit Konzentration und Hingabe kultiviert, verwandelt sich die Āsanapraxis schnell in eine dynamische Mediation (dhyāna).
Es ist also kein Zufall, dass wir drei diesen Namen für unsere Yogaschule gewählt haben, sondern Ausdruck unserer gemeinsamen Liebe zum Ashtanga Yoga.
Stärkt und energetisiert den Körper, macht ihn belastbarer und beweglicher.
Beruhigt den Gedankenfluss, schult die Konzentration und das Bewusstsein. Dadurch kann der Geist klarer und beweglicher werden.
Hilft, mit herausfordernden Lebenssituationen besser umzugehen, den Überblick zu behalten und die Ruhe zu bewahren.
Schult die Geduld im Umgang mit allen möglichen Aufgaben oder Zielen im Leben.
Ermöglicht tiefere, bewusste Atmung und führt so zu mehr innerer Ruhe und Lebensenergie.
Hat positive Effekte auf Stress- und Schmerzempfindlichkeit.
Fördert eine allgemein positive innere Haltung, wirkt stimmungsaufhellend und erlaubt dir, dich weniger von Stimmungen beeinflussen zu lassen.
Eine regelmäßige Praxis bringt dich näher zu deinem inneren Selbst und ermöglicht dir tiefe innere Zufriedenheit.
MINIMUM
Dein Kopf, deine Muskeln und deine Nerven haben viel zu lernen. Da hilft nur stetige Wiederholung. Zu lange Pausen behindern das Lernen. Die Regelmäßigkeit hilft, deinen Schweinehund zu bezwingen und neue Gewohnheiten zu etablieren.
Übst du weniger, wird es sicher auch guttun, doch der eigentliche gewünschte Effekt wird sich nicht oder nur sehr langsam einstellen.
GUT
Dieses Pensum garantiert eine gute Gewöhnung und erlaubt eine stetige Vertiefung und Weiterentwicklung deiner persönlichen Praxis. Dein Tagesrhythmus, deine Wahrnehmung und dein gesamtes Lebensgefühl können sich dadurch verändern. Yoga rückt auf der persönlichen Prioritätenliste nach oben und auch außerhalb der Matte wächst die Achtsamkeit.
MAXIMUM
Mehr als 6 Mal die Woche solltest du nicht üben, ein Tag Pause ist notwendig, damit dein Körper sich ausruhen und regenerieren kann.
In Mysore ist es der Sonntag, es gibt aber eigentlich keine Regel dafür. Traditionell wird außerdem auch an Mondtagen pausiert (aktuelle Termine im Footer). Falls du an diesen Tagen trotzdem übst, sei bitte besonders achtsam.
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